Ziegenweide
Nummer: | 100595 |
Akronym: | Ziegenweide |
Titel (deutsch): | Futteraufnahme, Milchleistung und Parasitenbelastung von Milchziegen bei Stallhaltung bzw. Halbtagsweide |
Projektstart: | 01.04.2010 |
Projektende: | 04.04.2013 |
AuftragnehmerIn: | Lehr- und Forschungszentrum Raumberg-Gumpenstein |
Projektleitung: | Dr. Ferdinand Ringdorfer |
Finanzierungsstellen: | Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft |
Wissenschaftszweig: | LAND- U. FORSTWIRTSCHAFT, VETERINÄRMEDIZIN / Viehzucht, Tierproduktion / Tierzucht / Ziegen / AGRARWISSENSCHAFTEN, VETERINÄRMEDIZIN |
Zielsetzung
In der Milchziegenhaltung wird die Weide vielfach problematisch betrachtet. Einerseits sind Ziegen Parasiten gegenüber sehr anfällig, andererseits reagieren sie auf bestimmte Witterungseinflüsse (z.B. Hitze, Nässe) sehr rasch mit verminderter Futteraufnahme. Neben den Kosten für die Bestandesergänzung liegt in der Milchziegenhaltung das größte Einsparungspotential in der Fütterung. Durch die Reduktion von Kraftfutter und die bestmögliche Nutzung des billigen aber hochwertigen Weidefutters gelingt es, die Kosten für die Fütterung erheblich zu senken. Die Möglichkeit (begrenzte Weidefläche) aber auch die Bereitschaft zur Vollweidehaltung ist aber in vielen Betrieben nicht oder nur eingeschränkt gegeben. Aus diesem Grund erscheint die Halbtagsweide eine gute Möglichkeit zu sein, um auch in diesen Betrieben die Vorteile des günstigen Weidefutters zu nutzen und zusätzlich könnte dadurch teures Kraftfutter (vor allem Proteinkraftfutter) eingespart werden. Bis jetzt fehlen Erfahrungswerte, ob Halbtagsweiden besser als Portions- oder Koppelweiden geführt werden sollen. Neben dem Kraftfuttereinsparungspotential sind daher die Weideführung, die Parasitenbelastung sowie die Futteraufnahme die Hauptziele dieses Forschungsprojektes. Im Rahmen dieses Projektes soll die Weidefutteraufnahme mittels Differenzmethode (Massenerhebung des Aufwuchses vor und nach der Beweidung) erhoben werden. Die so ermittelten Futteraufnahmen sollen mit jenen aus Kalkulationen bzw. jener aus einer Indikatormethode verglichen werden.Bedeutung des Projekts für die Praxis
Die zu beobachtende Veränderung im Bereich der Energie- und Rohstoffversorgung wird auch in der Landwirtschaft nicht ohne Folgen bleiben. Die weltweit stärkere Nachfrage nach Nahrungsmitteln, bei gleichzeitiger Ausweitung der Energieproduktion auf Ackerstandorten, werden die Preise für Körner und Ackerfrüchte weiter erhöhen. Dies dürfte zu einer Abnahme der Tierzahlen im Ackergebiet führen und im Grünland- und Berggebiet den Einsatz hoher Kraftfuttermengen zunehmend unwirtschaftlich machen.Ziegen sind wie alle Wiederkäuer sehr effiziente Grundfutterverwerter. Sie können für den Menschen nicht direkt nutzbare Rohstoffe zu Lebensmitteln umwandeln. In der Ziegenhaltung wird daher der grünlandfutter- und weidebasierten Milch- aber auch Fleischproduktion wieder größeres Augenmerk zu schenken sein. Unsere Weiden liefern das preiswerteste Futter und sind sehr energieeffizient und zeigen bei guter Bewirtschaftung ein hohes Einsparungspotential in der Fütterung. Dies zeigt sich auch darin, dass Regionen mit einem hohem Weidegrasanteil in der Jahresration auch international am Markt bestehen können (Irland, Neuseeland). Bei steigenden Energie- und Maschinenkosten wird die Weidehaltung zwangsläufig konkurrenzfähiger.
Im geplanten Projekt soll eine Strategie für Milchziegenhaltung zur Weidehaltung entwickelt werden.